Von der Idee zum Produkt – Nutzer:innen im Zentrum unserer Innovationen

07.04.2025

Digitale innovative Produkte entstehen dort, wo Menschen Lösungen nutzen, Herausforderungen erleben und Erwartungen formulieren. Bei der SMG Swiss Marketplace Group beginnt die Produktentwicklung mit einer genauen Analyse: Was beschäftigt unsere Nutzer:innen? Welche Fragen und Probleme treten immer wieder auf? Und wie lassen sich daraus digitale Dienstleistungen schaffen, die echten Mehrwert bringen? Anhand der Beispiele MoneyGuard von Ricardo und dem EV-Hub von AutoScout24 zeigen wir, wie bei der SMG neue Produkte entwickelt werden und warum unsere Nutzer:innen im Zentrum jeder Innovation stehen.

Auch wenn die Realität deutlich komplexer ist, folgt unsere Produktentwicklung einem klaren Ablauf: Sie beginnt mit genauer Analyse, führt über die Zusammenarbeit verschiedener Fachbereiche – und hört mit der Einführung noch lange nicht auf. Denn digitale innovative Produkte und Dienstleistungen entwickeln sich kontinuierlich weiter.

Der Anfang jeder Idee: Zuhören, analysieren, konzipieren

Phase eins der Produktinnovation legt die Basis: eine systematische Analyse von Nutzer:innenbedürfnissen und Daten. Dabei kommen unter anderem Befragungen, die Auswertung von Rückmeldungen aus dem Kundendienst, Markt- und Wettbewerbsanalysen, Benchmarking sowie datengestützte Insights zum Einsatz.

Viele Nutzer:innen auf Ricardo wünschten sich beim Verkauf und Kauf mehr Sicherheit – etwa gegen Nichtlieferung nach Vorauszahlung oder bei Artikeln, die nicht der Beschreibung entsprechen. Gleichzeitig nahm die Zahl der Betrugsversuche im Onlinehandel schweizweit besorgniserregend zu. Für viele sind solche Unsicherheiten bei privaten Online-Transaktionen ein Grund, beim Onlinekauf eher zu neuen Produkten aus klassischen Shops zu greifen, statt sich auf nachhaltige Alternativen im Secondhand-Angebot einzulassen. 

“Die Kombination aus Erkenntnissen aus dem Kundendienst, unseren regelmässigen Nutzer:inneninterviews und der allgemeinen Zunahme von Cyberbetrugsfällen führte schliesslich zur Idee von MoneyGuard”, erklärt Muzaffer Dogru, Director Product & Engineering bei Ricardo. Auch die Idee einer Geld-zurück-Garantie, wie sie heute über MoneyGuard angeboten wird, stand bereits länger im Raum. “All das machte uns deutlich: Jetzt war der richtige Moment, um ein eigenes Modell zu entwickeln.”

Elektromobilität boomt, doch Kaufinteressierte haben viele Fragen: Wie weit komme ich mit einem bestimmten Modell? Was kostet das Laden? Welche Auswirkungen hat Kälte im Winter auf die Akkulaufzeit? Auch bestehende Fahrer:innen suchen Orientierung, etwa zu Ladestationen oder kantonalen Steuerregelungen.

“Wir beobachteten seit Längerem ein wachsendes Interesse an E-Mobilität, doch es fehlte eine umfassende, neutrale Informationsquelle, welche auch praktische Tools bietet – ein Hub eben”, sagt Reem Kadhum, Senior Projektmanager Content Marketing bei AutoScout24 und Produktverantwortliche des EV-Hubs. Die Grundlage bildeten SEO-Analysen, Interaktionen von Nutzer:innen im AutoScout24-Online-Magazin, themenspezifische Suchtrends sowie direktes Feedback vom Kundendienst. Ein interner strategischer Fokus lag zudem auf dem vermehrten Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Auch diese Vision floss in die Ideenentwicklung des EV-Hubs ein.

Teamarbeit, Testing, Feinschliff: Der Weg zur Anwendung

Nach der Analyse folgt die Konzeptions- und Entwicklungsphase. Teams aus unterschiedlichen Fachbereichen entwickeln erste Lösungsansätze, prüfen die technische Machbarkeit und setzen priorisierte Features schrittweise um – begleitet von Feedbackschleifen, Datenauswertungen, Nutzer:innenbefragungen und technischen Verbesserungen.

Hinter MoneyGuard steht ein Team aus über 20 Expert:innen. Muzaffer betont die breite Expertise, „von Research über Design, Engineering und Marketing bis hin zum Kundendienst.” Inspiriert von bekannten Paylivery-Modellen, entwickelte das Team eine passgenaue Lösung für Ricardo. “Wir wollten maximale Sicherheit, aber ohne dass das Produkt für die Nutzer:innen kompliziert ist. Dies stellte hohe Anforderungen an uns.”

Die erste Version wurde testweise und kostenlos für alle Käufer:innen eingeführt, um schnell möglichst viel Feedback zu sammeln. Basierend auf diesen Rückmeldungen folgten laufende Optimierungen, darunter zusätzliche Versandoptionen und eine verbesserte Navigation. “Die kontinuierlichen Auswertungen erlaubten uns, rasch zu justieren. Natürlich sind Änderungen im Live-System immer eine Herausforderung. Hinzu kommt, dass viele Nutzer:innen Neuerungen zunächst zurückhaltend begegnen”, erklärt Muzaffer.

Der EV-Hub ist ein eigener Bereich im AutoScout24-Online-Magazin – redaktionell geprägt und eng verzahnt mit praktischen, interaktiven Tools. Ziel war es, E-Mobilität nicht nur zu erklären, sondern auch konkrete Entscheidungsgrundlagen zu liefern und Orientierung im Alltag zu geben. Reem bringt es auf den Punkt: “Die Nutzer:innen sollen Antworten finden, die wirklich weiterhelfen – einfach, verständlich, fundiert und interaktiv, um ein positives Erlebnis zu schaffen.” Das initiale Team, agil zusammengesetzt aus UX Design, Content Marketing, KI-Spezialist:innen und externen Agenturen, entwickelte den EV-Hub schrittweise: vom Start mit 20 Artikeln bis zu interaktiven Tools wie einem Kostenrechner, Reichweiten- und Ladezeitrechner sowie einer Karte mit Ladestationen.

Die Optimierung und der Ausbau des EV-Hubs erfolgten primär datenbasiert mittels SEO-Analysen, Nutzungsverhalten und direktem Feedback. Ein gutes Beispiel ist gemäss Reem der Reichweitenrechner: “Hier haben wir rasch erkannt, wo die Bedienung noch nicht intuitiv genug war.” Daraufhin wurde die Logik vereinfacht und das Tool in einer überarbeiteten Version erneut online gestellt. Auch inhaltlich wurde der EV-Hub laufend erweitert, etwa durch neue Beiträge zu kantonalen Verkehrssteuern.

Produktentwicklung als kontinuierlicher Prozess

Produkte verändern sich kontinuierlich – auch nach der Einführung. Sowohl MoneyGuard als auch der EV-Hub werden fortlaufend optimiert und weiterentwickelt, um aktuellen Bedürfnissen gerecht zu werden.

Auch über ein Jahr nach Einführung von MoneyGuard gibt es noch viel zu tun, betont Muzaffer: “Wir finden laufend Verbesserungsmöglichkeiten und beziehen das Feedback der Nutzer:innen aktiv ein.” Ein Beispiel ist die Erhöhung der Obergrenze von CHF 1’500 auf CHF 5’000 – ein klarer Wunsch aus der Community. Obwohl bereits über 99 % aller mit MoneyGuard gekauften und per Post versandten Artikel abgedeckt waren, sorgten vereinzelte hochpreisige Fälle für Gesprächsbedarf. “Unser Ziel ist es selbstverständlich, möglichst viele Artikel und Nutzer:innen zusätzlich abzusichern. Deshalb haben wir diesen Wunsch aufgenommen und die Obergrenze erhöht.” Aktuell arbeitet das zehnköpfige Kernteam an neuen Features wie einem “Fast-Track” für schnellere Auszahlungen und einer Funktion für Paket-Sammelversand bei mehreren Bestellungen von denselben Verkäufer:innen. Viele weitere Ideen sind bereits in Planung. “Diese priorisieren wir nach ihrer Wirkung und setzen sie schrittweise um”, so Muzaffer.

Auch der EV-Hub bleibt ein dynamisches Projekt. Kürzlich wurde die dritte Version des Reichweitenrechners veröffentlicht; eine verbesserte zweite Version des Ladezeitrechners ist in Arbeit. Zudem wird der Kostenvergleichsrechner künftig automatisiert anstatt wie bisher manuell gepflegt, um die Aktualität der Daten jederzeit sicherzustellen. Ziel ist es zudem, Inhalte künftig stärker zu personalisieren, basierend auf individuellem Nutzungsverhalten. “Wir wollen den EV-Hub weiterhin SEO-orientiert entwickeln, aber mit noch stärkerer Relevanzkontrolle durch Signale aus dem Nutzungsverhalten”, führt Reem aus. Dabei kommen A/B-Tests und automatisierte Datenschnittstellen zum Einsatz, die Inhalte und Funktionen noch gezielter auf die Nutzer:innen abstimmen.

Kleine Anpassungen, grosser Unterschied

Neben der Entwicklung neuer Produkte spielt auch die stetige Verbesserung bestehender Funktionen eine zentrale Rolle. Muzaffer hebt hervor: “Neue Produkte sind spannend – für uns und unsere Nutzer:innen. Aber auch kleine, oft kaum sichtbare Anpassungen machen einen grossen Unterschied.” Reem sieht das ähnlich und ergänzt: “Der EV-Hub ist kein einmaliges Projekt, sondern eine Lernreise. Elektromobilität ist ein dynamisches Thema. Deshalb ist es entscheidend, vorausschauend zu agieren, Relevanz zu sichern und Vertrauen aufzubauen.” Da die technische Komplexität mit jedem neuen Feature steigt, ist eine Priorisierung essenziell.

Ob bei Ricardo, AutoScout24 oder den anderen Plattformen: Bei der SMG verstehen wir Produktentwicklung nicht als einmaligen Meilenstein, sondern als fortlaufenden Prozess. Dabei dienen die Bedürfnisse der Nutzer:innen stets als Kompass. Aus strukturiertem Feedback, datenbasierten Erkenntnissen und der Zusammenarbeit verschiedenster Fachbereiche entstehen Lösungen, die begeistern und echten Mehrwert schaffen.

Ricardo MoneyGuard: Mehr Sicherheit für private Online-Transaktionen

MoneyGuard ist ein optionaler Schutzservice für den sicheren Kauf und Verkauf von Secondhand-Artikeln auf Ricardo. Zahlungen werden treuhänderisch hinterlegt und erst bei bestätigtem Erhalt der Ware freigegeben. Käufer:innen profitieren von einer Geld-zurück-Garantie bei Nichtlieferung, erheblichen Abweichungen von der Beschreibung oder beschädigter Ware. Verkäufer:innen erhalten eine Zahlungsbestätigung vor dem Versand und nutzen vereinfachte Versandoptionen. Der Kundenservice unterstützt zudem bei der schnellen Klärung von Problemen. Mit MoneyGuard werden Betrugsrisiken deutlich reduziert und das Vertrauen in den Secondhand-Handel nachhaltig gestärkt.

🔗Mehr Informationen zu Ricardo MoneyGuard.

AutoScout24 EV-Hub: Die zentrale Plattform rund um Elektromobilität

Der EV-Hub von AutoScout24 bündelt redaktionelles Wissen, praktische Tools und Angebote rund um Elektromobilität. Ob für Einsteiger:innen oder erfahrene E-Auto-Fahrer:innen – mit interaktiver Ladekarte, Reichweitenrechner oder dem KI-Chatbot “E-Scouty” bietet die Plattform praktische Unterstützung und fördert den einfachen Zugang zu nachhaltiger Mobilität.

🔗Mehr Informationen zum EV-Hub.

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Marta Andreoni

Head of Design for Automotive

Introduce yourself and your role at SMG

I’m Marta Andreoni, Head of Design at SMG Automotive. I lead the design and UX writing team shaping AutoScout24 user experience. 

In my role, I wear many hats. My main focus is ensuring we stay true to our vision “simplifying people’s lives and connecting humans through innovative digital platforms” and our brand promise, “make it happen”. I challenge my team to think user-first, push for innovation, ease of use for our customers and make forward-thinking decisions, even within business and technological constraints.

 A big part of my role is supporting each designer’s growth, motivation, and career development. Through one-on-one coaching, mentoring, group work, and projects, I help my colleagues set and achieve their goals while fostering new learning opportunities.

What helps you feel empowered and confident in your role?

If I had to mention one thing I would say “being proactive” has been key to feeling more empowered. I enjoy solving problems, so when issues or opportunities arise, be it in the product, market or the team, I get curious and I proactively investigate the reasons and try to bring inputs to be discussed with others, this makes me feel I can be part of the process or solution and my point of view is going to be taken seriously. My optimism also plays a role, giving me confidence that even the most complex challenges can be solved. 

Besides, having trust from other managers and colleagues makes me feel in a safe environment where I can take ownership on topics I’m passionate about. 

What’s one thing SMG does well in fostering an inclusive workplace? What more can be done to amplify and support different perspectives in the workplace?

In my experience, we strive for balancing top-down and bottom-up inputs, ensuring employees can influence product directions, processes, and culture. People are approachable, and our strong feedback culture helps voices be heard. Across SMG, initiatives like regular People & Culture Surveys, topic guilds, and events in our locations across the world foster open exchange and mutual learning.

That said, I’ve noticed that quieter voices sometimes get less space, or interacting with top management can feel intimidating, especially when giving critical feedback. To make participation more inclusive, we could apply more facilitation and group work techniques like structured turn-taking, written input, and smaller group discussions – ensuring everyone, regardless of confidence level, seniority or personality, feels comfortable contributing. 

Design is often about seeing the world differently. How do unique perspectives contribute to more innovative, inclusive, or impactful design?

Design is about understanding diverse user personas and perspectives to create solutions that truly meet their needs or create new opportunities. I believe in the power of collaboration to shape user experiences – bringing together different disciplines, backgrounds, and lived experiences helps challenge assumptions, uncover blind spots, and drive more inclusive, innovative, and impactful solutions.

Looking back on your career, what’s one lesson or piece of advice you wish you had known earlier as a leader in design?

There are three things no one really prepares you for as a design leader: dealing with constant change, facing failure and handling emotions at work. These topics aren’t talked about much until you face them. I was lucky to learn from others’ experiences, but much of it came through my own.

One thing I wish I had understood earlier is the power of emotional intelligence, my job is no longer about the content and the design, it is about people. Self-awareness, not just of your own emotions, but also how others feel and react, can be the difference between conflict and harmony, frustration and clarity. The more I grow as a leader and designer, the more I realise that design isn’t just about doing the design job, delivering solutions on the market: it’s about navigating people, their emotions, and making change more acceptable and transforming issues into opportunities, both within the organisation and through great products.

 

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